Die früheste historische Abbildung vom Mops stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert aus dem kaiserlichen Hundebuch, das während der Herrschaft des Kaisers K`ang-hsi (1666-1722) verfasst wurde. Der kleine kurzhaarige Chinese wurde damals Lo-sze-ba-erh genannt. Lo-sze bedeutet kurzhaarig, ba-erh soviel wie Schosshund. Zucht und Besitz der Lo-sze ba-erh war kaiserliches Vorrecht und per Gesetz ausschließlich den Höflingen innerhalb der kaiserlichen Stadt erlaubt. Kein europäischer Händler, kein westlicher Barbar konnte auch nur davon träumen, der kaiserlichen Stadt überhaupt nahe zu kommen.
Er tauchte aber dennoch im 18. Jahrhundert auf den europäischen Gemälden auf, als die China-Manie in Europa begann und man sich mit allem schmückte, was nur ansatzweise chinesisch wirkte.
So zog der Mops in Europas Fürstenhäuser ein.
Die Nichte Katharina der Großen und Kaiserin Josephine, die ihren Mops Fortune immer mit kleinen Botschaften unter dem Halsband zu ihrem Mann Napoleon schickte.
Bald hatte auch die englische Königin Victoria Möpse, und überhaupt wurde der Mops zum Hund von Menschen mit Haltung. Der Herzog und die Herzogin von Windsor waren berühmt für ihre Möpse, die sie täglich mit Dior-Parfum bestäubten und mit allerlei herzöglichen Köstlichkeiten wie Kapaunbrust, Rindersteak, Leber und frisch gebackenen Biskuits versorgten.
Englands Premier Winston Churchill besass einen Mops, ebenso Heinrich Heine und Rainer-Maria Rilke, Andy Warhol, der Schah von Persien und Gregor von Rezzori, Designer Valentino, Billy Joel, Ernst Jandl und Loriot verbrachten ihre Leben mit einem Mops, und das aus gutem Grund: Die Kummerfalten und der unglückliche Gesichtsausdruck des Mopses sind nur Fassade. In Wirklichkeit ist der Mops ein gutgelaunter Clown. Umgekehrt wird auch eine Wahrheit daraus: Die Menschen, die mit einem Mops leben, geben sich allergrößte Mühe, ihr Leben in ein Gedicht zu verwandeln.